Therapie-Besuchshund Definitionen
In Deutschland hat sich im Bereich der tiergestützten Interventionen eine Dreiteilung durchgesetzt. Neben der tiergestützten Therapie wird auch noch der Begriff der tiergestützten Pädagogik sowie tiergestützten Aktivität verwendet.
Rund um das Thema Hund und Therapie schwirren so viele Begriffe umher – Therapie-Besuchshund, Therapiehund, Therapiebegleithund, therapeutischer Besuchshund, Assistenzhund, Sozialhund, Schulbesuchshund, Schulhund, Klassenhund etc., aber was bedeuten die einzelnen Bezeichnungen? Mit anderen Worten es ist höchste Zeit, die einzelnen Begriffe zu erklären und etwas Licht ins Dunkel zu bringen.
Wir tun also gut daran, die einzelnen Bezeichnungen zu hinterfragen, zu definieren.
Im Bereich der tiergestützten Aktivität findet man den Besuchshund, Therapie-Begleithund, den Therapie-Besuchshund sowie den Schulbesuchshund. Die Tierpsychologische Hundeschule Marschall bietet seit mehr als 15 Jahren die strukturierte und intensive Ausbildung von Therapie-Besuchshund-Teams an. Unser Therapie-Besuchshund-Ausbildungskurs befähigt zum ehrenamtlichen Einsatz in: Kindergärten, Gund- und Förder- sowie weiterführende Schulen. In Einrichtungen der Altenhilfe und heilpädagogische Einrichtungen, aber auch im Bereich der Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie.
Bei unseren Einsätzen werden wir oft begrüßt mit der Frage „Ist das ein Therapiehund?“ Nein, es ist kein Therapiehund, es ist ein Therapie-Besuchshund. Aber wie erklären wir den Unterschied?
Die Tierpsychologische Hundeschule Marschall hat sich bei der Ausbildung von Besuchshunden ganz bewusst für den Begriff Therapie-Besuchshund in Abgrenzung zum Begriff Besuchshund und Therapiehund entschieden.
Fälschlicherweise werden auch Besuchshunde nicht selten als Therapiehunde bezeichnet. Da Therapiehunde aber ausschließlich von Therapeuten in der tiergestützten Therapie eingesetzt werden dürfen, ist diese Bezeichnung unzulässig. Therapiehunde arbeiten als Assistenten eines ausgebildeten Therapeuten, quasi als Co-Therapeut im Rahmen eines zielgerichteten Therapieplanes, der genau dokumentiert und kontrolliert wird. Therapiehunde werden auch als Therapiebegleithunde bezeichnet.
Wie man schon erahnen mag, können die Grenzen zwischen den einzelnen Bereichen fließend sein. Bei unseren vielen Einsätzen können wir deutlich beobachten, welch wunderbare Wirkung unsere ausgebildeten Hunde auf die besuchten Personen haben. Wenn wir beobachten, wie dementiell erkrankte Menschen bei unseren Besuchen im Seniorenheim auf unsere Hunde reagieren, kommen wir nicht umhin, unseren Hunden eine therapeutische Wirkung zuzusprechen. Nicht selten treten Menschen, die sich in sich zurückgezogen haben, mit dem Tier und über das Tier wieder in Kontakt mit den Menschen, um nur ein Beispiel zu nennen.
In Anbetracht der therapeutischen Wirkung der Hunde und ihrer besonderen Ausbildung, die sie in der Tierpsychologischen Hundeschule Marschall durchlaufen, sind unsere Hunde mehr als reine Besuchshunde. Nach unserem Verständnis ist daher der Begriff des Besuchshundes für die von uns ausgebildeten Hunde unzureichend und wir benutzen ganz bewusst den Begriff des Therapie-Besuchshundes. Sie sind aber auch keine Therapiehunde, die von einem Therapeuten eingesetzt werden.
Bevor die Mensch-Hund-Teams ihre Aufgabe als Therapie-Besuchshund erfüllen können, ist eine intensive Ausbildung in Theorie und Praxis aus unserer Sicht unbedingt erforderlich. Daher legen wir sehr viel Wert auf eine behutsame und gründliche Ausbildung der Hunde und ihrer Hundeführer. Die Ausbildung ist stufenweise aufgebaut und die Mensch-Hund-Teams werden mit großer Sorgfalt auf ihre Einsätze in sozialen und pädagogischen Einrichtungen vorbereitet. Dabei beobachten wir sehr genau das Zusammenspiel zwischen Hundeführer und Hund, aber auch das Auftreten des Mensch-Hund-Teams und ihre Wirkung auf die besuchten Personen werden genau unter die Lupe genommen.
All den Therapie-Besuchshunden, deren Aufgabengebiete wir oben beschrieben haben und die auf so unterschiedlichen Feldern ihren ganz besonderen Dienst am Menschen leisten, gebührt unser allerhöchster Respekt und Dank. Sie tun dies ohne Berechnung, sind dabei loyal, ehrlich und natürlich. Sie sind wahrhaft echte Freunde des Menschen. Wir sollten dies zu schätzen wissen und es ihnen mit einem artgerechten Umgang danken und sie nicht versuchen zu vermenschlichen.
Informationen zur tiergestützten Pädagogik – Schulhund finden Sie hier: Schulhund-RLP-Ausbildung
Informationen zur tiergestützten Aktivität – Schulbesuchshund finden Sie hier: Schulbesuchshund-Ausbildung


